Gibb River Road/Kimberley

Nur ein paar Eindruecke des oestlichen Abschnittes der Gibb River Road...


Drysdale River Station/Kimberley:

Da die Kimbreley eine so verlassene Gegend ist, sollte man stets darauf achten, genügend Wasser- und Kraftstoffvorräte zu haben und diese bei den raren Gelegenheiten aufzufüllen. Dies taten wir unter anderem auch an der Drysdale River Station auf der Hin- und Rückfahrt zum/vom Mitchell Plateau. Dort steckt ein öffentliches Münztelefon in einem alten Kühlschrank mit dem Hinweis, keine 10 Cent Stücke zu verwenden. Diese würden das Telefon blockieren und bevor die Telefongesellschaft dies reparieren würde, können Wochen ins Land gehen.

Mitchell Falls/Kimberley

Am 27.10. waren wir dann endlich am Mitchell Plateau gelandet. Da die Saison so gut wie vorbei war, waren keine anderen Touris zugegen. Allerdings war auch so gut wie kein Wasser in den Wasserfällen mehr. Alles lechzte nach Regen.
Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass Ende Oktober auch gleich das Ende der Trockenzeit ist und die Regenzeit vor der Tür steht, die zwar alles grün, allerdings vieles auch unpassierbar macht (unbefestigte Straßen werden dann zu Schlammwegen und ausgetrocknete Flussbetten zu reißenden Strömen- weshalb kurzerhand viele Straßen, Sehenswürdigkeiten & National Parks zu dieser Zeit geschlossen werden und teilweise erst im April wieder öffnen).
Wir konnten aber noch als die letzten Besucher der Saison die Mitchell Falls nach einem anstrengendem Marsch in der Hitze bewundern und auf dem Weg dorthin Rast bei versteckten Aborigines-Zeichnungen machen und im oberen Flussteil baden gehen (oberhalb von Wasserfällen sind die Flüsse normalerweise sicher, weil die Salzwasserkrokodile dort nicht hinwandern können)
Schön war´s dort - auch weil wir an unserer Campstelle verschiedene Tierbesuche hatten: zahme Vögel, einen Bobtail & ein kleines Säugetier.



Schlafplatz am King Edwards River/Kimberley

Um zu unseren nördlichsten Ziel in der Kimberley zu gelangen, nahmen wir dann die Kulumburu Road, welcher weiter gen Norden führt, während die Gibb River Road einen Bogen nach Osten macht. Die Region wird hier immer dünner besiedelt. Kurz nach der Abzweigung in Richtung Mitchell Plateau befindet sich der King Edwards River, dessen Querung am Ende der Trockenzeit allerdings unspektakulär ausfiel. Umso schöner war die kleine Stelle, die wir für ein paar Tage unser Heim nannten, angelten & die Seele in der Hängematte baumeln ließen. Ganz in der Nähe findet man auch beeindruckende Aborigines-Felszeichnungen.





Buschfeuer & Schlafplatz am Barnett River/Kimberley

Die Gibb River Road, der wir seit Derby gefolgt sind, führte uns weiter zum Barnett River, dessen Ufer uns einen weiteren schönen Übernachtungsplatz bot, wie schon andere kleinere Ströme vorher. Am Tage noch von einem Buschfeuer neben der Piste beeindruckt, erfreute uns am Flussufer ein Regenschauer.
Die anfangs recht nahe am Wasser gelegene Campstelle war mir dann doch zu nah am Ufer, so dass wir zum Schlafen das Zelt einige Meter weiter weg vom Fluss rückten. Da schläft´s sich doch gleich ruhiger- besonders wenn man am Tage noch Horrorstories hört, die von Zelten & Salties handeln…

Tunnel Creek/Kimberley

Der Tunnel Creek hat mir sehr gefallen, weil es dort zumindest ein bisschen wie in einer Höhle ist. Hier konnte man tausende große Flughunde nicht nur sehen, sondern auch hören und riechen!


Windjana Gorge/Kimberley

Es zog uns in die Kimberley - eine sehr dünn besiedelte Region im Nordwesten Australiens. Insgesamt waren wir ungefähr 3 Wochen in dieser Gegend. Erste Süßwasserkrokodile („Freshies“) in den Gewässern ließen uns daran denken, jetzt nicht mehr ohne Bedenken in Gewässern baden gehen zu können und einen respektvollen Umgang mit den Flüssen & Flussufern zu pflegen. Denn auch Salzwasserkrokodile („Salties“) könnten irgendwo umher schwirren und großen Hunger verspüren.
Die Windjana Gorge bot sich an, viele Süßwasserkrokodile auf einem Haufen zu sehen. Diese Tiere sind sogar sehr niedlich, wenn sie da im Wasser herumhängen mit ihren kurzen Beinchen. Wir haben sie sogar fauchen hören- hat mich an die Geräusche von Heißluftballons erinnert.




Birdwoods Down (bei Derby)

Am 18.10. erreichten wir nach kurzem Halt in Derby die Birdwoods Down Homestead (eine Homestead ist der Ort, wo die Farmleute einer Farm wohnen, wo die Werkstätten und Scheunen usw. sind). Daniel kannte die Leute schon vom letzten Mal und wollte kurz vorbei schauen. Wir blieben dort über Nacht, halfen beim Pferdefüttern & beim Bulleneintreiben und erfreuten uns an den „befroschten“ Badezimmern. Unser Schlafplatz war unter einem besonders beeindruckenden Boab-Tree. Diese Bäume sind für die Kimberley-Gegend sehr typisch und wachsen auch nur hier. Bei unserer Abfahrt bekamen wir noch leckeres frisch geschlachtetes Rindfleisch mit auf den Weg.



Broome

Auf dem Weg nach Broome hatten wir das große Pech, dass der neue Kühler, so wie der alte auch schon, Kühlflüssigkeit verloren hatte. Sehr ärgerlich, da er uns ´ne Menge Geld gekostet hatte! In der Hafenstadt Port Headland konnte uns niemand helfen. So blieb uns nichts weiter übrig, als mit kaputtem Kühler weiter bis nach Broome zu fahren. Dort hieß es wieder, ein paar Tage auf einen neuen Kühler zu warten. Wir vertrieben uns die Zeit damit, morgens mondän mit Tisch am Cable Beach zu frühstücken & tagsüber und abends am Stadtstrand zu sein (blöde beißende Marschfliegen!). Die Zeit der Ebbe haben wir genutzt, um alle möglichen Angelutensilien vom felsigen Angelplatz einzusammeln, die die Leute beim Auswerfen/Einholen verloren hatten – unglaublich viel Kram! Überhaupt findet man hier andauernd irgendwas!
Die letzte Nacht in Broome waren wir am Cable Beach, wobei wir einen Aussi kennenlernten, mit dem wir bis 1Uhr im Meer angelten. Er hatte mal einen kleinen Hai an der Angel, ließ ihn aber wieder los- zu all den anderen kleinen Haien, die da im Wasser herumschwammen. Der Sandstrand hatte an diesem Abend fluorisziert, wenn man ihn ein wenig bewegt hatte!
Außerdem habe ich mich in Broome über ein Paket gefreut, dass schon tagelang bei der Post auf mich gewartet hatte. Danke nochmals an Helga & Dieter. Schade, dass wir uns nicht treffen konnten.

Flussoase/ beim Millstream Nat.Park

Ein anderer Park auf unserer Strecke war der Millstream National Park, den wir via Privatstraße der Mienengesellschaft (Genehmigung gab´s im Tourist Office in Tom Price) am 6.10. erreichten. Dort blieben wir nur eine Nacht, halfen auf einem kleinen überfüllten Campingplatz, ein spontan entstandenes Buschfeuer mit Eimern & Schüsseln zu löschen. Der Park war nicht so der Knüller. Allerdings waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um den richtigen Menschen zu fragen, wo eine schöne Campstelle zu finden ist. Der Mann beschrieb uns den Weg und wir machten uns auf, zu unserer ganz persönlichen Flussoase zu kommen. Vorbei an einem heiligen Aborigines Platz und hindurch durch einen Fluss, waren wir bald dort. Zwar waren noch einige andere Leute zugegen, aber wir hatten für eine Woche eine Stelle für uns, an der wir im Fluss baden und angeln konnten- einfach die Natur genießen. Das war auch das erste Mal, dass wir unser Zelt aufschlugen und nicht im Auto schliefen. Der Ort hatte auch eine Lagerfeuerstelle, die wir auch nutzten, um Brot zu backen. Doch nach der Woche mussten wir weiter- unsere Nahrungsvorräte neigten sich dem Ende zu.