Paradies mit Abstrichen – die Westküste der Südinsel

Die Südinsel Neuseelands ist- wie auch ihr nördliches Pendant - von maritimem Klima geprägt, das immer recht wechselhaft ist – der langen Küstenlinie sei Dank. Zusätzlich spielt in großem Maße auch der genauere geografische Punkt eine Rolle. Für die Südinsel heisst das: westlich oder östlich der Southern Alpes zu sein - das ist hier die Frage!
Wir sind von Picton aus vorerst in den Westen gefahren und haben ein grünes Paradies gefunden - allerdings mit ein paar Abstrichen: Regen, Wind und na klar: Sandfliegen!
Die Westküste kann nur als wildromantisch beschrieben werden: die Tasmanische See peitscht so stark sie kann an die Küste. Manchmal trifft sie dort auf Klippen, die sie auf unterschiedlichste Form prägt, manchmal nagt sie gierig am Sandstrand und den Dünen und vermischt sich im Ebbe-Flut-Spiel mit dem Süßwasser der Flussmündungen.
Fragt nicht, ob wir hier auch Fische fangen, baden gehen oder das Kayak ins Meer lassen - das ist bei dieser wütenden See unmöglich.
Zusätzlich kommt Wasser von oben. Die Südlichen Alpen wirken als Wetterscheide- der Regen bleibt im Westen hängen. Dafür hat die Natur hier ein besonders grünes Kleid an, in welchem das nasse Element in allen möglichen Varianten zu finden ist: Bäche, Flüsse, Seen, Moor, Pfützen, Wasserfälle- für jeden ist etwas dabei. Das Wasser ist fast ausnahmslos glasklar, wenn auch stellenweise vom Pflanzenfarbstoff Tanin rot gefärbt. Wenn es allerdings von den Gletschern kommt (die mir persönlich viel zu sehr touristisch ausgenutzt werden), ist es milchigblau. Durch die Kombination viel Regen & viele Berge steigen die Wasserlevel der Wasseradern manchmal extrem rasch an- so waren wir einmal für ein paar Tage an einem Strand eingeschlossen, weil die Zufahrtsstraße durch eine übervolle Furt unpassierbar war, nachdem es in der Nacht nur so geschüttet hatte.
Die Menschen kamen vor etlichen Jahren trotz des rauen Klimas hierher- sogar in großen Massen. Es war das Gold in den Bergen, Bächen und am Strand, das sie anzog. Der Grund, warum sie wieder abzogen hat nicht nur mit dem Nachlassen der Goldfunde zu tun- es gibt hier Gegenden, wo das Ansiedeln der Menschen auf Grund der Sandfliegen gescheitert war!
Wir haben die Wahl zwischen stürmischen Campstellen nahe an der See ohne Sandfliegen oder geschütztere Stellen im Wald, dafür mit diesen Nervenkostüm-zerfetzenden kleinen Mistviechern...Und zwischendurch versuchten wir unser Glück mit dem Gold (nix gefunden) oder wagten uns ans Flechten mit Neuseeland Flachs. Die Maori verschenkten oder vergruben ihren ersten Versuch, um besser darin zu werden- vielleicht sollte ich mir mal unsere Schaufel nehmen und mich meines ersten Versuchs entledigen... ;)
Schließlich sei erwähnt, dass die stürmische Küstenlinie und die raue Tasmanische See für ein paar Lebewesen eine sehr willkommene Heimat ist: hier und da kann man Robbenkolonien bewundern. Auf ungemütlich erscheinenden Felsbrocken machen sie es sich so richtig bequem und tauchen ab und an ins kühle Nass, um in ihrem dicken Speckkleid keine Überhitzung zu erleiden.
Via Haast-Pass hatten wir am 9. Dezember das grün-nasse Paradies der Westküste jenseits der Alpen gelassen, um uns in einer viel trockener Gegend mit merklich weniger dichter Vegetation wieder zu finden (aber auch mit weniger Sandfliegen-Dichte :)

Pancake Rocks (''Pfannkuchen Berge'')


zuviel Wasser & Neuseeland Flachs


rotes Wasser, bemooster Baum & Baumfarn


Wasser & Wiese, nahe Haast Pass


faulenzende Robbe

Fast tägliche Randerscheinungen

Um einen Eindruck zu bekommen, was hier so alltäglich wie das grüne Gras ist, heute einmal dieser Post.
Ich hatte ja schon an anderer Stelle erwähnt, wie schwer manchmal die Suche nach einer geeigneten Campstelle ist, weil überall so viele Zäune herumstehen. Doch eine positive Seite hat dies an sich: die ganzen Vierbeiner, vor allem die kleinen, erfreuen mich immer wieder. Dummerweise sind die Lämmer und Kälber sehr scheu und lassen sich nicht knuddeln. Abgesehen von den Zäunen sieht man ein weiteres, sehr viel größeres Problem: vielerorts wurde die ursprüngliche Bewaldung eigens für die Viehherden abgeholzt. Einerseits führte das zu schönen grünen, grasbewachsenen Hügeln. Andererseits sind die gerodeten Hügel manchmal extrem von Erosion gekenntzeichnet, die Erde wird weggespült oder die Hänge sind durch die Trampelpfade der Kühe faltig.

Aber auch andere vom Menschen importierte Tiere richten unsagbar großen Schaden an. In Australien heimisch und geschützt, haben sich die eigentlich possierlich dreinschauenden Possums (siehe Fotos von Tasmanien) hier zu einer riesigen Native-Bäume-Vernichtungs-Maschinerie entpuppt. Es sind mehrere Millionen, die täglich tonnenweise Grünzeug vertilgen, ohne natürliche Feinde zu haben. Es wird versucht, sie durch Gift in Zaum zu halten- dummerweise belastet dieses dann die Umwelt. Teilweise werden Possums auch geschossen. Hilfreich ist es auch, nachts mit dem Auto zu fahren- sie liegen überall als ''Roadkill'' auf den Straßen breitgefahren herum. Wir haben aber noch keins unter die Räder oder vor die Flinte bekommen und somit auch noch nicht in der Pfanne gehabt...
Generell wird hier viel gejagt- da gibt es nämlich auch noch Ziegen, Rehe und Wildschweine- auch durch den Menschen eingeführt- sie sind alle frei zum Abschuss. Zimperlich darf man in ländlichen Gegenden nicht sein- da hängen schon einmal dutzende Ziegenfelle über Zäunen oder man findet Tierköpfe herumliegen. Und aus Possumfell machen sie herrlich weiche Socken, Handschuhe etc.
Die ursprünglichen tierischen Bewohner sind die Vögel. Waren es zu Beginn der Reise die blau-roten Pukekos mit ihren langen Beinen, die wir überall sahen, sind es in letzter Zeit die neugierigen Wekas. Kaum zu glauben, dass sie bedroht sein sollen.
Aber auch bestimmte Pfanzen sind überall verstreut. Besonders schöne weiße Flecken im sonstigen Grün bilden die Arum Lillies (sind nicht wirklich Lilien) . Nicht zu vergessen seien die für Neuseeland typischen Farne, teilweise meterhohe Farnbäume.
Eine ganz andere tägliche Randerscheinung spürt man ganz besonders am Leibe- diese blöden, total idiotischen, so was von nervtötenden, unheimlich unnützlichen, in Tausenden vorkommenden Sandfliegen!!! Der einzige Grund, warum ''nur'' die Füße und Hände überall von ihren ewig juckenden Stichen übersäht sind und der restliche Körper weitestgehend verschohnt bleibt, ist dass es kalt genug ist, um lange Sachen zu ertragen....
Eine weitere Randerscheinung- Wasser- wird seine Beschreibung zur Genüge im Post zur Westküste der Südinsel finden...

viel zu scheu!

gar nicht scheue Wekas!


Arum Lillies wachsen ueberall


imposanter Farnbaum

Wahrzeichen Neuseelands

Nach Tongariro ging die Reise allmählich weiter in den Süden. Via Wanganui fuhren wir in Richtung Wellington. Dort nahmen wir am 12. November die Fähre (auf der auch unzählige Schafe verfrachtet wurden) und kamen nachts auf der Südinsel in Picton an...Doch mehr beim nächsten Mal.

als gäbe es auf der Südinsel nicht schon genug Schafe

Mordor alias Tongariro National Park

Die Tage nach Waitomo waren voll von neuseeländischem Regen. Deswegen mussten wir wohl oder übel ein bisschen warten, um zum nächsten Abenteuer durchzustarten- denn dafür ist gutes Wetter essentiell. Euch allen bekannt als Mordor aus Herr der Ringe, wisst Ihr vielleicht nicht, dass diese Landschaft im Tongariro National Park liegt.
Das Tongariro Alpine Crossing ist eine 19km lange Wanderung, die teilweise sehr steil über vulkanisches Terrain geht. Durch ihren großen Bekanntheitsgrad ist man jedoch leider nicht wirklich allein auf dieser Strecke- sehr viele Leute waren auch an dem Tag unterwegs, als wir uns diese Strecke vornahmen. Anfangs noch recht warm, holt man mit später immer mehr Sachen heraus, bis man ganz weit oben mit Mütze und Handschuhen durch Schnee stapft und eine sehr frische Brise um die eingepackten Ohren weht. Die Mühe wird belohnt durch interessante Einblicke in die vulkanisch akive Landschaft: da gibt es einen Krater, der durch seine rote Erde und seine stinkenden Dämpfe besticht, etwas weiter leuchten drei türkisfarbene Seen inmitten einer Schneelandschaft- sie sind nicht zugefroren wegen der Erdwärme und man sieht überall mal Qualm aus der Erde steigen und wandert über einen heißen Bach. Beim Abstieg zieht man wieder nach und nach die dicken Sachen aus und läuft die letzten Kilometer in grünem ursprünglichen Wald. Nach gut 7 Stunden bin ich froh, diese Strecke hinter mir und nicht noch mit Daniel den Mt. Ngauruhoe (Mt. Doom) erkraxelt zu haben. Wie schön schläft es sich doch nach einem extrem anstrengendem Tag!

oben ist es frisch und es zieht arg sehr


Red Crater


Emerald Lakes

Wollte als Kind Höhlenforscher werden!

...Deswegen wollte ich auch unbedingt nach Waitomo! Dort gibt es viele Höhlen zu erkunden! Das hab ich auch ausgiebig getan. Zuerst gings in die Lost World. Nun ja: gegangen sind wir nicht hinein- sondern abgeseilt. Ist nichts Neues für mich, da ich ja in und um Dresden schon des öfteren klettern war und so 25m abseilen waren da auch schon dabei. Nun sind aber 100m aber doch um einiges mehr und dieses Abseilen passierte in der freien Luft an gespannten Seilen, nicht wie sonst mit den Füßen an der Felswand! Hat also schön gekribbelt und Überwindung gekostet!
Das hat Spaß gemacht, ich will noch mehr! Also am gleichen Tag noch eine andere Tour hinterher! Wieder sind wir die gleiche Truppe: nur wir drei Leute und dieses Mal zwei Führer und nicht nur einer wie bei der ersten Tour. Die Haggas Honking Holes sind schon etwas anderes: hier wird man nass, hier seilt man in Wasserfällen ab, hier kriecht man durch Wasser durch, hier zwängt man sich durch enge Kanäle und sieht nicht immer auf Anhieb, wo es weiter geht, weil die kleine Öffnung hinter einem Wasserfall liegt. Besser nicht zu sehr darüber nachdenken, ob man auch tatsächlich nicht an Klaustrophobie leidet und nicht über eventuell steigende Wasserpegel durch Regen grübeln, wenn man grad in einer engen Einbuchtung steht und sich die anderen auch dorthinein abseilen und zusätzlich ein Wasserfall in diesen engen Platz stürzt oder wenn man gerade durch einen winzigen Tunnel kriecht, in dem auch Wasser ist. Man ist mit Karabinern an Seilen gesichert, um nicht irgendwo in Tiefen zu stürzen. Und man kann einen blinkenden Glühwürmchenhimmel bestaunen. Nach diesem zweiten Höhlenerlebnis bin ich sehr glücklich und auch schön ausgepowert.
Für den kommenden Tag hat Daniel eine Tour gebucht, die weniger kommerziell ist und bei der man 4 Stunden unter der Erde ist. Ich bin zwar sehr erschöppft von den beiden Touren tags zuvor, aber schließlich mach ich da auch noch mit. Wieder sind wir drei Leute und ein Führer ist dabei. Wieder sind wir mit Karabinern gesichert, um nicht in tiefschwarze Höhlenlöcher oder in tobende Wasserströmungen zu verschwinden. Manchmal ist es besser, einfach gar nicht erst nach unten zu sehen, sondern irgendwie da drüber zu kommen. Auch hier seilen wir uns ab oder ziehen uns an dicken Tauen Höhlenformationen hoch oder klettern in Gummistiefeln irgendwo entlang. Enge, vom Wasser geformte Kanäle geben uns den Weg an. Auch wenn das eiskalte Wasser manchmal nur knöchelhoch ist, kann man dadurch sehr nass werden- wenn nämlich die Passage nur 50 cm hoch ist und man mal wieder durchkriechen muss. Anders als tags zuvor haben wir hier keine Neophrenanzüge an, sondern eine Doppelschicht Thermosachen. Aber der Helm ist auch hier wieder Pflicht und hat auch seine Berechtigung. Immer tiefer geht es in die Höhle hinein. Dann machen wir eine Pause. Vor uns liegt ein Wasserfall, in dem wir abseilen werden und dann sollen wir drei den Weg allein heraus finden. Nach der kalten Erfrischung des Wasserfalls heißt es immer dem Wasser flussaufwärts folgen. 'Wenn ihr tauchen müsstet, um weiter zu kommen, dann ist es falsch, dann wartet ihr auf mich.' , meint der Leiter. Also los, immer dem Wasserlauf entlang, mal kriechen, mal sich bücken, sich durchquetschen und dann nicht weiter wissen, weils dann nicht weiter geht. Dann kommt eine Stimme aus dem Off: ja, hier seid ihr richtig. Der Coach ist wieder aufgetaucht und meint, wir müssen uns durch dieses kleine Loch zwängen und nur kurz die Luft anhalten- war halt doch ein bißchen mehr Regen die letzten Tage. Aber kein Problem. Danach machen wir alle unsere Lampen aus und laufen eine Weile im Stockdunkeln. Es geht weiter und weiter- die Höhlenräume sehen langsam sehr rundlich aus und teilweise ist das Wasser so tief, dass man nicht mehr durchwaten kann, sondern kurz schwimmen muss. Wir helfen uns gegenseitig von einem runden Becken hoch ins nächste und immer weiter bis man allmählich Licht sieht- wir haben es geschafft. Ich bin glücklich, solch eine schöne und anstrengende Tour erlebt zu haben, wenngleich meine Kräfte zum Ende hin nachließen. PS: Später lasen wir in der Zeitung, dass ein paar Tage nach uns eine höhlenerfahrene Frau in derselben Höhle abgestürzt war und mit gebrochener Hüfte stundenlang auf Hilfe warten musste- der Weg hinein ist halt nicht ohne.

100m abseilen in der Luft


Einblicke unter der Erde


im Wasser abseilen


und dabei schoen nass werden


sich durchzwaengen


die Gummistiefel waren immer voller Wasser

Die Mitte der Nordinsel

...denn die Nordinsel besteht ja nicht nur aus Northland! Wir haben uns zwischen dem dicht besiedeltem Hamilton und der Coromandel Halbinsel durchgeschlichen, um nach Rotorura zu fahren. Zwischendurch haben wir zur Abwechslung mal ein offiziell kostenloses Cam gefunden, wo wir ein paar Nächte blieben. Leider hat es fast andauernd geregnet. Aber dem Daniel war das egal- der hat ein neues Hobby: mit dem Luftgewehr schießen. Naja, zumindest ist schon ein Kaninchenbraten dabei abgefallen.
Rotorua ist touristisch sehr erschlossen, obwohl (oder besser: weil) es da so riecht. Die Gegend dort ist nämlich geothermisch sehr aktiv- überall gibt es warme Quellen, Schlammblubbern und Geysire und ziemlich oft stinkt es sehr nach Schwefel. Wir haben uns die Craters of the Moon näher angeschaut, bevor wir gen Taupo gefahren sind.
Schaut Euch eine Karte der Nordinsel Neuseelands an: in der Mitte werdet Ihr einen großen blauen Fleck finden- den Lake Taupo: das Herz der Nordinsel, wo die Herzen von Forellen-Angler höher schlagen....und auch unsere, aber nicht weil wir angeln gingen! Als wir am 30. Oktober aus dem Touristeninformations-Center kamen, schlug mein Herz wie wild...und so sollte es eine ganze Stunde weiter wie verrückt pochen, meine Hände schwitzen und ich mich selber fragen: Warum eigentlich wolltest Du das unbedingt machen? Ungefähr zwei Stunden später war ich vollkommen ruhig, der Puls war normal, als wir da so oben herumsaßen...doch dann konnte ich sehen, wie hoch 12000 Fuß sein können als wir aus dem kleinen Flugzeug sprangen...45 Sekunden freier Fall vor uns, bevor der Fallschirm aufging und wir dann noch 5 Minuten in Richtung Erde schwebten. Ich zeig hier besser keine Bilder von mir unmmittelbar vor oder nach dem Skydive- will hier niemanden verschrecken mit meinem kreidebleichen Gesicht ;) Fazit für mich: hab durch diese Erfahrung keine Erleuchtung gehabt und mein Magen hat mir diese Luftsalti sehr übel genommen. Das muss ich wirklich nicht jeden Tag machen! Aber jder sollte sich sein eigenes Urteil darüber bilden!
Bin halt eher ein irdischer Typ...

Schlammblubber in Roturua


Stinkwolken in Roturua


dampfende Craters of the Moon


Lake Taupo und ich, ganz hinten Mordor


Magen noch ok

Die Westküste zurück nach Auckland

Die Westküste war folglich unser Begleiter der Rückreise vom Cape in Richtung Auckland. Da gibt es den 90 Mile Beach (die haben ein wenig gelogen: er ist nicht ganz so lang), den man mit Autos befahren kann. Das ließen wir uns natürlich nicht nehmen. Doch bei der Zufahrt zum Strand, welche ein ca. 3 km langes sandiges Flussbett ist, mussten wir noch ein wenig auf Ebbe warten. Da nutzten wir die Zeit zum Surfen- auf Sanddünen.
Nach ungefähr 30 km am Strand entlang fanden wir eine schöne versteckte Stelle, die unser nächstes Camp wurde- umso mehr hat sie uns gefallen, als dass wir dort unmassen Pipi-Muscheln fanden, die dann übers Feuer kamen...mmmh.
Ein ganzes Stück weiter südlich kann man dann die Giganten Neuseelands bestaunen: riesige, uralte Kauri-Bäume, die alle anderen Bäume in den Schatten stellen.
Ein Platz ist uns besonders ans Herz gewachsen, weil es dort so schön war und wir ein paar Tage dablieben – und das war an den Kai Iwi Lakes. Ein glasklarer blauer See vorm Camp, schöne Wälder drummherum, saftige Wiesen, eine Forelle im Wasser und ein Possum auf dem Nachbarbaum- was will man mehr?
Naja, da gibt es schon etwas: ne heiße Dusche. Deswegen haben wir am 22. Oktober in Auckland gehalten, mal kurz in der alten WG reingeschaut – vornehmlich ins Badezimmer - und auch gleich Batterien aufgeladen, so dass es schon am nächsten Tag weiter gehen konnte...

Sandsurfing


Zufahrt zum 90Mile Beach via Flussbett


die Pipis kommen dann aufs Feuer


Kauri Baum


bei den Kai Iwi Lakes

Ab ins Northland, ganz nach oben

Zu Beginn einer Rundereise muss man sich natürlich zuerst sicher sein, wo man anfangen möchte. Für uns war das eine recht einfache Entscheidung: auf in Richtung winterlosen Norden Neuseelands (weiter südlich ist es einfach noch zu frisch)! Also packten wir unsere sieben Sachen aus dem Minizimmer in Auckland und schnallten unseren blauen ''Zweitwagen'' auf den roten Erstwagen, nachdem wir ihn durchs Zimmerfenster gehieft hatten.
Wir wählten uns die Ostküste aus, um zum nördlichsten Punkt – dem Cape Reinga – zu gelangen. Dafür haben wir uns ungefähr zwei Wochen Zeit gelassen, oder das Auto hat sich Zeit gelassen: gleich am zweiten Tag hatten wir ne größere Panne, die auch nicht ganz billig war. Als wir dann einen der ersten Traumstrände am Pazifik erreichten, haben wir alsbald vom Ufer oder vom Boot aus die Angeln ins Wasser gehalten- aber irgendwie wollten nur Tintenfische beißen. Die sind allerdings auch nicht als Imbiss zu verachten: also ab in die Pfanne und schmecken lassen!
Zwischendurch war die Campstellen-Suche sehr erschwert durch Unmassen Zäune und
Schilder wie ''privat'', ''no exit'' oder ''no beach acess''- weiterfahren lohnt sich dann erst gar nicht. Wo diese Zeichen nicht gleich am Beginn einer Straße stehen verbraucht man viel Zeit und Benzin, um Serpentinen, teilweise aus Schotterstraßen bestehend, umsonst abzufahren. Die Bay of Islands ist mit ihrem milden Klima halt ein sehr beliebtes Fleckchen Land für Wochenendhäuschen.
Auf der Karikari Halbinsel fanden aber wir eine traumhafte Bucht, wo es sich für ein paar Tage aushalten ließ. Anschließend ging es auf die ganz schmale Aupouri Halbinsel, die den Nordzipfel der Nordinsel ausmacht. Und wie so oft im Leben: Wenn man dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, passieren die tollsten Dinge: wir genossen ein leckeres Eis und kamen mit Nick, einem Maori, ins Gespräch. Daraufhin landeten wir wenig später mit ihm und seiner superalten Klapperkiste an einem blendend weißen Strand, der sonst für Pakehas (Maorisprache für: Nicht-Maori) unzugänglich ist (deshalb mussten wir unser Auto auch im Ort lassen). Er lachte sich dann eins, weil er uns zusehen konnte, wie wir splitterfasernackt in den eiskalten Pazifik sprangen, um uns zu reinigen – erst dann darf man laut Maori-Regeln nach Nahrung zu suchen. Blöd nur, dass diese beherzten Versuche unsererseits erfolglos blieben- da gabs grad keine Pipis am Strand zum Essen. Und stellt Euch nur unsere Gedankengänge dabei vor: Wenn der jetzt abhaut und wir hier am Ar... der Welt nackt und unser Auto ganz woanders...! Aber unser Vertrauen hat sich gelohnt, denn anschließend haben wir mit ihm ein Netz in den Mangroven ausgelegt und alsbald saßen wir mit selbstgepflückten Austern und mit Fisch- beides geräuchert - am wärmenden Feuerchen inmitten weißer Sanddünen. Abends gings wieder in der alten Rostlaube zurück und unser Auto stand auch noch ganz unversehrt da.
Am folgenden Tag hatten wir auch schon den nördlichen Rand Neuseelands erreicht. Und da Nick auch gleichzeitig Ranger der beiden offiziellen Campingstellen im Norden war und wir wussten, dass er wochenends nicht arbeitet, haben wir die nächsten beiden Nächte mühelos kostenlose Campstellen gefunden ;) Am 14. Oktober, gut zwei Wochen nch unserer Abfahrt von Auckland, hatten wir das Cape Reinga erreicht- der nördlichste Punkt Neuseelands, wo sich der Pazifik und die Tasmanische See begegnen.

Boot durchs Fenster aus der Wohnung kriegen


Idylle auf der Kari Kari Halbinsel


hol mir Austern aus dem Feuer


ein Strand ganz im Norden


Cape Reinga

Stadt der Segel...und des Aprilwetters- Auckland

Seit nunmehr schon fast 11 Wochen sind wir hier in Auckland, hatten uns ein sehr günstiges WG Zimmer mitten in der City gesucht und auch recht bald Jobs gefunden und somit die Reisekasse aufgestockt. Wir waren beide in der Gastronomie tätig- ich weiß jetzt etwas mehr über Whisk(e)y, Cocktails und andere Spirituosen, denn ich arbeitete in einer Bar. Leider weiß ich mittlerweile auch, dass ich noch viel zu gutgläubig bin und werde hoffentlich in nächster Zukunft erfahren, ob neuseeländische Behörden ihren Job gut machen und meinen Chef dazu bewegen können, Steuern für mich zu bezahlen & mir mein mir zustehendes Urlaubsgeld zu geben....Es wird wirklich allerhöchste Zeit, endlich aus Auckland aufzubrechen und das wahre Neuseeland zu erkunden! Die Stadt find ich nicht so beeindruckend, um hier groß auf sie einzugehen: der übliche Großstadtjungel eben mit ein paar Wolkenkratzern...
Durch das ständige Schichtarbeiten hatten wir kaum Gelegenheit, mal aus der Stadt raus zu kommen. Zudem forderte unser Auto auch seinen Tribut und wir hatten dadurch einige Rennereien hin zu diversen Mechanikern... Wir haben uns nur mal schnell den kleinen Strand von Kare Kare (mit erstem Einblick in die Schitzkunst der Maori) und den Strand der Piha Bay angeschaut. Demnächst gibt es dann hoffentlich mehr grüne Eindrücke vom Land der langen weißen Wolke auf diesem Blog zu bewundern. In diesem Sinne, bis bald.




Weiter geht's :)

Hallo Leute,
nach 10 1/2 Monaten ging unser Flug von Sydney...nach Auckland/Neuseeland.
Jetzt sind wir schon ein paar Tage hier, haben ein neues Auto (ist aber noch nicht klar, ob's das bleiben wird, weil es unglaublich durstig zu sein scheint), und ein sehr guenstiges Zimmer in der City gefunden. Jetzt brauchen wir nur noch Jobs, um uns hier die erste Zeit zu finanzieren.
Denn noch ist es zu kalt & nass, um Neuseeland schon zu erkunden.
Drueckt uns die Daumen fuer die Jobsuche!

Last but not least

I would like to thank all our Aussi families in Perth, Crab Claw Island, Hobart, Townsville and Sydney- its your special hospitality which made Australia even more beautiful! : Thank you so much for your warm welcome! Catch you later mates...







Sydney

Nach ein paar Fahrtagen sind wir am 22. Juni in Sydney angekommen. Glücklicherweise hatten wir eine Anlaufstelle, sonst hätten wir nicht gewusst, wo wir unseren ganzen Kram lassen sollten. Denn um ein Auto verkaufen zu können, muss alles raus- und Ihr koennt Euch gar nicht vorstellen, wieviel Zeug in einen Landcruiser passt! Die ersten paar Tage in Sydney haben wir also damit verbracht, die Betty checken zu lassen, sie zu putzen, auszuräumen und Werbung für sie in allen möglichen Backpacker-Hostels auszuhängen. Später begaben wir uns in die Auto-Verkaufs-Hölle - tief unten im 2. Untergeschoss eines Parkhauses und fernab des Sonnenlichts und der Wärme: der Backpacker Car Market im Stadtviertel Kings Cross. Hier verbrachten wir tapfer 5 lange Tage, bis die Betty endgültig einen neuen Besitzer fand und wir befreit waren. Mit den anderen Autoverkäufern aus allen möglichen Ländern vertrieben wir uns in den Auto-Katakomben die Zeit mit Kartenspielen, über Autos reden und Freibier trinken (wer seine Kiste endlich los wird, muss Bier für die anderen holen). Außerdem konnte man sich da unten vermittels unendlich vieler Sprüche, die von vergangenen Autogeschichten im Car Market erzählen, weiterbilden... Manchmal sind wir auch abends mit der Kamera los und haben die Wahrzeichen Sydneys abgelichtet. Sydney wird mir als Mischug aus Autoabgasgerüchen, bunten abendlichen Skylights und sonderbaren religiösen Eindrücken in Erinnerung bleiben... Am 16. Juli geht unser Flug - dann sind unsere 10 1/2 Monate Australien vorbei...Das Zeitgefühl ist völlig verwirrend: einerseits haben wir so viel erlebt, andererseits kommt es mir nicht vor, fast ein gesamtes Jahr unterwegs gewesen zu sein...