Um einen Eindruck zu bekommen, was hier so alltäglich wie das grüne Gras ist, heute einmal dieser Post.
Ich hatte ja schon an anderer Stelle erwähnt, wie schwer manchmal die Suche nach einer geeigneten Campstelle ist, weil überall so viele Zäune herumstehen. Doch eine positive Seite hat dies an sich: die ganzen Vierbeiner, vor allem die kleinen, erfreuen mich immer wieder. Dummerweise sind die Lämmer und Kälber sehr scheu und lassen sich nicht knuddeln. Abgesehen von den Zäunen sieht man ein weiteres, sehr viel größeres Problem: vielerorts wurde die ursprüngliche Bewaldung eigens für die Viehherden abgeholzt. Einerseits führte das zu schönen grünen, grasbewachsenen Hügeln. Andererseits sind die gerodeten Hügel manchmal extrem von Erosion gekenntzeichnet, die Erde wird weggespült oder die Hänge sind durch die Trampelpfade der Kühe faltig.
Aber auch andere vom Menschen importierte Tiere richten unsagbar großen Schaden an. In Australien heimisch und geschützt, haben sich die eigentlich possierlich dreinschauenden Possums (siehe Fotos von Tasmanien) hier zu einer riesigen Native-Bäume-Vernichtungs-Maschinerie entpuppt. Es sind mehrere Millionen, die täglich tonnenweise Grünzeug vertilgen, ohne natürliche Feinde zu haben. Es wird versucht, sie durch Gift in Zaum zu halten- dummerweise belastet dieses dann die Umwelt. Teilweise werden Possums auch geschossen. Hilfreich ist es auch, nachts mit dem Auto zu fahren- sie liegen überall als ''Roadkill'' auf den Straßen breitgefahren herum. Wir haben aber noch keins unter die Räder oder vor die Flinte bekommen und somit auch noch nicht in der Pfanne gehabt...
Generell wird hier viel gejagt- da gibt es nämlich auch noch Ziegen, Rehe und Wildschweine- auch durch den Menschen eingeführt- sie sind alle frei zum Abschuss. Zimperlich darf man in ländlichen Gegenden nicht sein- da hängen schon einmal dutzende Ziegenfelle über Zäunen oder man findet Tierköpfe herumliegen. Und aus Possumfell machen sie herrlich weiche Socken, Handschuhe etc.
Die ursprünglichen tierischen Bewohner sind die Vögel. Waren es zu Beginn der Reise die blau-roten Pukekos mit ihren langen Beinen, die wir überall sahen, sind es in letzter Zeit die neugierigen Wekas. Kaum zu glauben, dass sie bedroht sein sollen.
Aber auch bestimmte Pfanzen sind überall verstreut. Besonders schöne weiße Flecken im sonstigen Grün bilden die Arum Lillies (sind nicht wirklich Lilien) . Nicht zu vergessen seien die für Neuseeland typischen Farne, teilweise meterhohe Farnbäume.
Eine ganz andere tägliche Randerscheinung spürt man ganz besonders am Leibe- diese blöden, total idiotischen, so was von nervtötenden, unheimlich unnützlichen, in Tausenden vorkommenden Sandfliegen!!! Der einzige Grund, warum ''nur'' die Füße und Hände überall von ihren ewig juckenden Stichen übersäht sind und der restliche Körper weitestgehend verschohnt bleibt, ist dass es kalt genug ist, um lange Sachen zu ertragen....
Eine weitere Randerscheinung- Wasser- wird seine Beschreibung zur Genüge im Post zur Westküste der Südinsel finden...viel zu scheu!
gar nicht scheue Wekas!
Arum Lillies wachsen ueberall
imposanter Farnbaum
Wahrzeichen Neuseelands