Cairns nach Cooktown

Irgendwie haben wir es geschafft, dieses Mal in der Touristenstadt Cairns nur kurz unsere Vorräte aufzustocken und dann alsbald via Captain Cook Highway an der Ostküste weiter gen Norden zu tingeln: rechts von uns die Coral Sea mit dem Great Barrier Reef, links von uns viele kleine National Parks, die Regenwaldstücke beherbergen...da gibt es vieles anzusehen. Beispielsweise all die glasklaren Bäche, die dem saftigen Regenwald überall entspringen und Heimat von Fischen und Schildkröten sind. Man kann auch durch Regenwald wandern – so wie in der Mossman Gorge - oder durch Mangroven. Bis zu einem gewissen Punkt sind all diese Attraktionen recht touristisch.

Am Cape Tribulation allerdings trennt sich die touristische ʺNormal-Auto-Fahrer-Spreuʺ vom ʺ4WD-Auto-Fahrer-Weizenʺ. Hier beginnt der Bloomfield Track, der ohne Allrad nicht zu meistern ist – glücklicherweise, denn so konnten wir wieder mehr von der geliebten Abgeschiedenheit genießen. Das taten wir unter anderem an der ziemlich zugigen Weary Bay, wo ich eines abends fast auf eine Schlange getreten war – sah aus wie ein Stock, hat sich dann aber bewegt!

Trotz einer super Angelstelle am malerischen Strand vom Archer Point (von einer alten Anlegestelle aus) hatten wir nicht viel Glück beim Angeln. Umso mehr genossen wir die Abkühlung an einem verborgenen Wasserfall, welcher nur im Allrad erreichbar ist. In der kleinen sympathischen, da touristisch nicht überlaufenen, Stadt Cooktown füllten wir unsere Essens- und Dieselvorräte auf und fuhren nach einer Nacht am Strand weiter – immer weiter in den Norden...


Raus aus dem Staub - Rein in den Regenwald!

Nach all den vielen mehr oder weniger trockenen rot-staubenden Kilometern der letzten Wochen konnten wir mit fast jedem Mt. Surprise folgendem Kilometer mehr gen Nordosten ein immer saftig werdenes Grün erleben - bis wir am 14.4. schließlich bei den ersten Regenwaldstücken in der Gegend um Millaa Millaa angelangt sind. Es ist schon erstaunlich, wie schnell die Flora sich ändern kann- alles ist sehr vom regionalen Klima abhängig! Die Bergkette der Great Dividing Range entlang der Ostküste wirkt hierbei sehr bestimmend. In dem entsprechendem regenwäldlerischem Ambiente taucht auch die dort hausende Fauna auf- große Spinnen, große Schlangen und hungrige Blutegel...Unsere Campstelle war mir nicht so geheuer.




Von Berg zu Berg: Mt. Isa bis Mt. Surprise

Nach Mt. Isa kamen wir an weiteren Outbackperlen wie Cloncurry, Normanton, Croydon und Georgetown vorbei. Da kommt es vor, dass man Lokals an Flüssen angeln sieht- dann holt man die eigenen Angeln heraus und stellt sich dazu. Sehr oft sieht man auch diese schönen Bramen-Rinder: neben oder auf der Straße. Oder man kann alte schöne Häuser & den ältesten Laden des Outbacks bestaunen – nostalgisch sag ich Euch! Andererseits finden sich auch immer mal Häuser mit unverschlüsseltem W Lan Internetzugang, den wir dann kurz vom Auto aus zum Mails lesen nutzen...

In Mt. Surprise gibt es eine große Mienengegend, die wir natürlich in der Hoffnung auf Funde ansteuerten. (An dieser Stelle sei erwähnt, dass jeder in Queensland - wo wir uns seit Urandangi befinden - nach Beschaffung einer günstigen Genehmigung an bestimmten Stellen nach Edelsteinen suchen darf. ) Wir haben auch jeder einen kleinen Topaz gefunden- ich ließ meinen schleifen- jetzt funkelt er in der Sonne :)

Auf dem Rückweg vom Mienengebiet sind wir mit dem Auto in einem Creek stecken geblieben! Da half nur Luft aus den Reifen ablassen, Kram aus dem Auto holen, um es leichter zu machen, den Allrad-Antrieb rein und anschieben- nach einer Stunde hatten wir es endlich geschafft! Glücklicherweise war am Creek kein Salzwasserkrokodil-Warnschild...

Plenty Highway: Von Alice Springs nach Mount Isa

Wir sind ja hier unterwegs, um Dinge zu erleben, die wir immer mal erleben wollten. Dazu gehoert auch, verschiedene Arten des Sich-Geld-Verschaffens auszuprobieren. Einmal wäre da das übliche Arbeiten, was wir schon in Kununurra mit den Melonen und in Crab Claw mit Klo putzen taten. Dann kann man sein Glück im Casino testen- naja, da hatte ich in Darwin ja nicht so den Erfolg.

Eine weitere Option ist das Finden von Schätzen...Nun heißt der Plenty (engl. Überfluss) Highway nicht umsonst so: einerseits vielleicht wegen des vielen Platzes- man sieht nur selten mal Autos auf dem meist unbefestigten Highway. Andererseits sind es aber vielleicht auch die vielen Edelsteinfundorte, die in den Namen einfließen. Kurzum: wir versuchten unser Glück und sind auch ein bisschen fündig geworden- zum Reich-Werden hat es aber nicht gelangt. In den (Halb-)Edelsteinmienen am Highway konnten wir Zirkon und Granat finden und uns von Glimmer blenden lassen.

Außerdem hatte wir auf dem Highway das Glück, den Eindruck einer Panne (wir hatten nur Diesel aus einem Kanister aufgefüllt) bei einem Cowboy aus der Luft zu hinterlassen, so dass er mit seinem Helicopter neben uns anhielt und nachfragte. Er war so nett, jeweils einen von uns kurz durch die Gegend zu fliegen- na das hat aber gekribbelt im Bauch- vor allem, weil es da keine Tür gab! Du bist einfach nur angeschnallt wie im Auto, aber selbst wenn er sich gedreht hat, so dass die Erde direkt unter einem ist- man fällt nicht raus!? (Die treiben übrigens Rinder zusammen von der Luft aus und der helfende Vierbeiner sitzt die ganze Zeit mit im Helicopter.)

Anschließend waren wir in Urandangi kurz im Pub eingekehrt, um die dortige "Lokalpolitik" von der Kneiperin erzaehlt zu bekommen: sind die Straßen des kleinen Kaffs im Nirgendwo verdreckt, wird das Pub geschlossen. Ergo kümmern sich die Aborigines um müllfreie Straßen, denn sie sind die wichtigsten Kunden des Pubs. Hört sich vielleicht böse an, aber Aborigines & Alkohol ist ein Thema für sich.

Am 5.04. kamen wir leicht verzweifelt in Mount Isa an: dieser bloede Kühler war schon wieder (zum 3. Mal) kaputt - und wieder an einem Freitag Nachmittag! Also mussten wir bis Montag in der Stadt bleiben, um ihn reparieren lassen zu können. Diese Zeit hab ich gleich einmal genutzt, um etwas krank zu werden- man holt sich schnell Bauchkrämpfe & Übelkeit auf Grund mangelnder Kühlung von Lebensmitteln!