Wollte als Kind Höhlenforscher werden!

...Deswegen wollte ich auch unbedingt nach Waitomo! Dort gibt es viele Höhlen zu erkunden! Das hab ich auch ausgiebig getan. Zuerst gings in die Lost World. Nun ja: gegangen sind wir nicht hinein- sondern abgeseilt. Ist nichts Neues für mich, da ich ja in und um Dresden schon des öfteren klettern war und so 25m abseilen waren da auch schon dabei. Nun sind aber 100m aber doch um einiges mehr und dieses Abseilen passierte in der freien Luft an gespannten Seilen, nicht wie sonst mit den Füßen an der Felswand! Hat also schön gekribbelt und Überwindung gekostet!
Das hat Spaß gemacht, ich will noch mehr! Also am gleichen Tag noch eine andere Tour hinterher! Wieder sind wir die gleiche Truppe: nur wir drei Leute und dieses Mal zwei Führer und nicht nur einer wie bei der ersten Tour. Die Haggas Honking Holes sind schon etwas anderes: hier wird man nass, hier seilt man in Wasserfällen ab, hier kriecht man durch Wasser durch, hier zwängt man sich durch enge Kanäle und sieht nicht immer auf Anhieb, wo es weiter geht, weil die kleine Öffnung hinter einem Wasserfall liegt. Besser nicht zu sehr darüber nachdenken, ob man auch tatsächlich nicht an Klaustrophobie leidet und nicht über eventuell steigende Wasserpegel durch Regen grübeln, wenn man grad in einer engen Einbuchtung steht und sich die anderen auch dorthinein abseilen und zusätzlich ein Wasserfall in diesen engen Platz stürzt oder wenn man gerade durch einen winzigen Tunnel kriecht, in dem auch Wasser ist. Man ist mit Karabinern an Seilen gesichert, um nicht irgendwo in Tiefen zu stürzen. Und man kann einen blinkenden Glühwürmchenhimmel bestaunen. Nach diesem zweiten Höhlenerlebnis bin ich sehr glücklich und auch schön ausgepowert.
Für den kommenden Tag hat Daniel eine Tour gebucht, die weniger kommerziell ist und bei der man 4 Stunden unter der Erde ist. Ich bin zwar sehr erschöppft von den beiden Touren tags zuvor, aber schließlich mach ich da auch noch mit. Wieder sind wir drei Leute und ein Führer ist dabei. Wieder sind wir mit Karabinern gesichert, um nicht in tiefschwarze Höhlenlöcher oder in tobende Wasserströmungen zu verschwinden. Manchmal ist es besser, einfach gar nicht erst nach unten zu sehen, sondern irgendwie da drüber zu kommen. Auch hier seilen wir uns ab oder ziehen uns an dicken Tauen Höhlenformationen hoch oder klettern in Gummistiefeln irgendwo entlang. Enge, vom Wasser geformte Kanäle geben uns den Weg an. Auch wenn das eiskalte Wasser manchmal nur knöchelhoch ist, kann man dadurch sehr nass werden- wenn nämlich die Passage nur 50 cm hoch ist und man mal wieder durchkriechen muss. Anders als tags zuvor haben wir hier keine Neophrenanzüge an, sondern eine Doppelschicht Thermosachen. Aber der Helm ist auch hier wieder Pflicht und hat auch seine Berechtigung. Immer tiefer geht es in die Höhle hinein. Dann machen wir eine Pause. Vor uns liegt ein Wasserfall, in dem wir abseilen werden und dann sollen wir drei den Weg allein heraus finden. Nach der kalten Erfrischung des Wasserfalls heißt es immer dem Wasser flussaufwärts folgen. 'Wenn ihr tauchen müsstet, um weiter zu kommen, dann ist es falsch, dann wartet ihr auf mich.' , meint der Leiter. Also los, immer dem Wasserlauf entlang, mal kriechen, mal sich bücken, sich durchquetschen und dann nicht weiter wissen, weils dann nicht weiter geht. Dann kommt eine Stimme aus dem Off: ja, hier seid ihr richtig. Der Coach ist wieder aufgetaucht und meint, wir müssen uns durch dieses kleine Loch zwängen und nur kurz die Luft anhalten- war halt doch ein bißchen mehr Regen die letzten Tage. Aber kein Problem. Danach machen wir alle unsere Lampen aus und laufen eine Weile im Stockdunkeln. Es geht weiter und weiter- die Höhlenräume sehen langsam sehr rundlich aus und teilweise ist das Wasser so tief, dass man nicht mehr durchwaten kann, sondern kurz schwimmen muss. Wir helfen uns gegenseitig von einem runden Becken hoch ins nächste und immer weiter bis man allmählich Licht sieht- wir haben es geschafft. Ich bin glücklich, solch eine schöne und anstrengende Tour erlebt zu haben, wenngleich meine Kräfte zum Ende hin nachließen. PS: Später lasen wir in der Zeitung, dass ein paar Tage nach uns eine höhlenerfahrene Frau in derselben Höhle abgestürzt war und mit gebrochener Hüfte stundenlang auf Hilfe warten musste- der Weg hinein ist halt nicht ohne.

100m abseilen in der Luft


Einblicke unter der Erde


im Wasser abseilen


und dabei schoen nass werden


sich durchzwaengen


die Gummistiefel waren immer voller Wasser